Projektbeschreibung

Durch die Sanierung und Umnutzung einer bestehenden Industriehalle entstand in Breisach der "badenova campus" mit Arbeitsplätzen für Startup-Unternehmen und Existenzgründer. Die Arbeitsflächen sind als shared-work spaces mit freien Kommunikationszonen konzipiert. Zusätzlich können Besprechungsräume und Projekträume unterschiedlicher Größe gebucht und Veranstaltungsflächen für bis zu 170 Personen kurzfristig durch kleinere Umbauten geschaffen werden. Das offene und sehr flexible Raumkonzept wurde unter Beibehaltung und Ausnutzung der Tragstruktur der ehemaligen Lagerhalle realisiert. Die Umnutzung des Gebäudes ist ein Beitrag zum Umgang mit "gesichtloser" Alltagsarchitektur und zeigt die Möglichkeiten und Chancen auf, die sich aus der Weiterentwicklung des Bestandes ergeben können.

Das Ausstattungskonzept wurde ebenfalls durch unser Büro in enger Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber entwickelt. Als Möbelstücke kamen durchgängig gebrauchte Designklassiker zum Einsatz, die durch unser Büro in mühevoller und zeitintensiver Arbeit ausgesucht und zusammengestellt wurden.

Aufgrund der einfachen und nicht tragenden Fassadenstruktur konnten ohne großen Aufwand neue Öffnungen in die Fassadenhülle eingeschnitten und alte verschlossen werden. Die neuen Fensterflächen wurden mit transluszenten und wärmegedämmten Kunststoffplatten ausgeführt. Gerade des Wechselspiel zwischen Bestandsstrukturen und den neuen Eingriffen führt zu einem spannenden "Fassaden-Dialog".  Die ursprüngliche Blechverkleidung der Halle wurde als Fassadenhülle beibehalten und mit einem durchgängigen schwarzen Anstrich versehen. Auf diese Weise konnten neben einer identitätsstiftenden Wirkung des Hauses viele bautechnische Belanglosigkeiten auf ein gehobenes und durchgängiges Gestaltungsniveau geführt werden. Im Innenbereich wurde, analog zur Fassade, das Spannugsfeld zwischen alter Substanz und neuen Eingriffen ausgelotet. Bestehende, teilweise geflickte Fussboden- und Wandbeläge wurden lediglich aufgearbeitet. Die bestehenden hallenartigen Räume wurden auf beiden Ebenen mittels eingestellten Funktionszellen räumlich gegliedert und selbstverständlich in Nutzungsbereiche gegliedert. Das Farb- und Materialkonzept nimmt Farben und Materialien der Fassade wieder auf.